Auf der Suche nach den perfekten Anycast Standorten
11.03.2022 10:31

Komplizierte Zollformalitäten in den USA, Schwierigkeiten mit Behörden vor Ort und bürokratische Hindernisse: Die ersten Server, die ipcom, Schwesterfirma der österreichischen Domainvergabestelle für die TLD .at, vor rund zehn Jahren in die Welt verschickte, stellten das Unternehmen vor logistische Herausforderungen. „Es gab so viele Unwägbarkeiten. Wenn man das nicht täglich macht, zahlt man viel Lehrgeld“, sagt Robert Schischka, technischer Geschäftsführer von nic.at und ipcom. Auch Alexander Mayrhofer, Leiter der Research & Development Abteilung, erinnert sich: „Wir sind damals nicht selbst zu den Standorten geflogen, sondern instruierten Techniker vor Ort, welches Kabel sie wo einstecken sollten.“ Angefangen hat der Anycast Service von ipcom mit sieben Servern – heute sind es weltweit über 40. Nicht nur die Zahl der Server ist gewachsen, auch die Strukturen in der Branche haben sich mittlerweile geändert: „Wir verschicken keine Hardware mehr, sondern bestellen Infrastruktur, die wir dann zur Verfügung gestellt bekommen“, erklärt Mayrhofer.

 

Johannesburg, Tokyo oder Singapur
Die Anycast Server von RcodeZero DNS sind auf der gesamten Welt verteilt und sorgen dafür, dass die Online-Services unter ein und derselben IP-Adresse verfügbar sind. Fällt ein Server aus, springt der topologisch nächstgelegene ein. Damit wird die Antwortzeit verkürzt und die Gesamtlast auf das Netzwerk verteilt. Das Ziel eines neuen Standortes ist es immer, die Geschwindigkeit zu verbessern. „Davor geht eine große Analyse einher, welche Auswirkungen ein neuer Standort auf den Netzwerkverkehr hat“, erklärt Mayrhofer. Es gehe oft um Sekundenbruchteile. In ganz Europa könne man jeden Ort in 20 Millisekunden erreichen. „Die Distanzen sind in Europa nicht so groß wie etwa in Nordamerika, wo wir an der West- und an der Ostküste Standorte benötigen.“ Neben Servern in den USA und Europa gibt es beispielsweise auch Standorte in Sao Paulo, Johannesburg, Tokyo oder Singapur. „Viele unserer Kunden haben selbst europäische Kunden, deshalb ist uns eine gute europäische Abdeckung wichtig. Wir wollen aber auch für Kunden außerhalb von Europa einen verlässlichen Service anbieten, deshalb ist es unerlässlich, dass wir uns auch auf andere Kontinente vorwagen“, so Mayrhofer.

 

Ein ständiges optimieren
Die Server werden dort platziert, wo der Verkehr fließt. Das richtig Platzieren der Standorte ist aber keine leichte Aufgabe: „Die Topologie des Internets ist eine über den Globus gestülpte Zweitstruktur, die keinen geografischen Grenzen folgt. Die Standorte an die richtige Stelle zu platzieren, so dass die Benutzer im geografischen Umkreis den schnellsten Server erwischen, ist eine Herausforderung“, sagt Mayrhofer. Es finden immer wieder Änderungen in der Netzwerktopologie statt. „Etwas, das vor zwei Wochen noch gut funktioniert hat, kann heute schon nicht mehr funktionieren. Es kann uns passieren, dass der Traffic von einem nahegelegenen Knoten auf einen weiter entfernten Knoten umschwenkt und unsere Optimierungsbemühungen zunichtemacht. Deshalb ist es unerlässlich, dass wir ständig messen und prüfen, wo die Performance herkommt und dann entsprechend anpassen.“

 

Gefühlte Zentren
Die gefühlten Zentren der Welt sind dabei nicht notwendigerweise die Zentren des Internets. „Es gibt große Knoten, wo der Traffic zusammenkommt, das sind Frankfurt, London oder Amsterdam. In Deutschland ist die Hauptstadt Berlin aus netzwerktopologischer Sicht eher unbedeutend“, so Mayrhofer. Dennoch sei es „hübscher“, wenn die Server gleichmäßig verteilt sind. Das bestätigt auch Robert Schischka: „Nicht immer ist das, was auf der Landkarte gut ausschaut, automatisch auch gut für das Netzwerk. Wir haben aber den Vorteil, dass wir aufgrund unserer Größe in einem gewissen Rahmen auf Wünsche reagieren können.“

 

Zwei Clouds für den Anycast Service RcodeZero DNS
Da immer mehr Kunden RcodeZero DNS nutzen und somit der Traffic auch weiter zunimmt, werden die Standorte rund um den Anycast Service ausgebaut. ipcom nutzt verstärkt Serverkapazitäten in der Cloud. „Wir sind gut aufgestellt, was die Anzahl unserer Standorte betrifft“, sagt Klaus Darilion, Head of Operations. „Wir fahren zweigleisig: In der ersten Cloud haben wir viele Standorte, wo unsere physischen Server stehen. Unsere zweite Cloud ist dagegen komplett virtuell. Das ist eine gute Kombination, denn in der Cloud bekommen wir nicht unendlich hohe Ressourcen. "Für Standorte mit sehr viel Verkehr hat ipcom deshalb immer noch eigene Server, um Lastspitzen abfangen zu können. „Denn Größe, Stabilität und Leistungsfähigkeit sind zentrale Erfolgsfaktoren für einen erfolgreichen Anycast Service, sagt Darilion.

 

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